Wir haben lange hin und her überlegt, Risiken abgewogen, Möglichkeiten in Betracht gezogen und uns im Gedankenkarussell gedreht, ob wir das geplante Gesundheitscamp in Rapcha im Oktober durchführen sollen.
Nach Rücksprache mit unserem nepalesischen Projektkoordinator Panche Rai sind wir zum Schluss gekommen, dieses Projekt um ein weiteres Jahr zu verschieben. Es gibt einfach (noch) zu viele Ungewissheiten, welche Corona geschuldet sind, z.B. ob uns die Bezirksregierung die Genehmigung für das Gesundheitscamp erteilt hätte. Und sogar wenn wir die Genehmigung bekommen hätten (und davon gehen wir aus) hätte es passieren können, dass wir im allerletzten Moment dieses Projekt aufgrund von örtlichen COVID Massnahmen absagen hätten müssen. Und dann wäre der ganze Aufwand, die lange Anreise, die gesamte Organisation umsonst gewesen.
Natürlich sind wir sehr traurig über diese Entscheidung. Jedoch blicken wir nach Vorne und hoffen, dass sich die Situation in Nepal dauerhaft stabilisiert und im Herbst 2022 unser Ärzteteam die Dorfbewohner von Rapcha kostenlos medizinisch behandeln wird. Vereinsgründerin Renate Kotz überlegt derzeit noch, auf eigenes Risiko nach Nepal zu reisen – sollten es die Bestimmungen bis Ende November zulassen.
„Ein zweites Jahr ohne Nepalreise ist für mich schwer vorstellbar. Der persönliche Austausch mit der Dorfgemeinschaft über die gemeinsamen Projekte ist ungemein wichtig. Vieles kann man per Email und Telefonaten klären, jedoch bleibt es dabei immer nur bei den wichtigsten Fakten. Es ist schwer, zwischen den Zeilen zu lesen und ein Gefühl für die Ängste und Nöte der Bewohner zu erahnen. Dies gelingt nur, wenn man vor Ort ist.“